Regulator Badische Uhrenfabrik um 1910

Diesen schönen Regulator fand ich über Ebay-Kleinanzeigen. Er ist ein Paradebeispiel dafür wie bockig eine Uhr sein kann.

Das Gehäuse an sich kam in gutem Zustand bei mir an und musste nur an einigen Stellen farblich retuschiert werden.

Die Krone ist während des Transportes leider in ihre Einzelteile zerfallen. Wie man sehen konnte wurde damals zumindest bei dieser Uhr an Leim gespart. Für mich kein Problem, schnell erwärmte ich meinen Haut- und Knochenleim und leimte die Krone, diesmal auch mit ausreichend Leim zusammen.

Schade ist, dass jemand im Zifferblatt mit Edding rumgemalt hat und wohl auch ein Lösemittel im Einsatz war. Das ist ein deutlicher Schönheitsmakel. Ich kann jedem nur empfehlen so etwas nicht zu tun. Solche Zifferblätter sind versilbert und die Oberfläche besteht aus mehreren Schichten. Durch Edding oder Lösemittel wird die Oberfläch zerstört. Ich habe bei Zifferblatt-Restauratoren angefragt wie teuer eine fachgerechte Aufarbeitung wäre. Das günstigste Angebot lag bei 250 Euro, das teuerste lag fast bei 400. Ob ich dieses Geld investieren möchte weiß ich noch nicht, die Uhr wäre es eigentlich nicht wert.

Das Uhrwerk habe ich wie bei jeder Uhr auseinander gebaut, gereinigt, zusammengebaut, geölt und justiert. Einige Stunden nachdem ich die Uhr fertig hatte brach allerdings eine Aufzugsfeder, die eignetlich einen guten Augenschein machte. Also wieder alles auseinder bauen und die Aufzugsfeder austauschen. Wieder alles zusammengebaut und justiert, da bricht die Pendelfeder. Erstaunlicherweise sah auch diese gut aus. Auch diese habe ich dann ausgetauscht. Die Uhr lief trotz neuer Pendelfeder nicht. Also nochmal alles auseinander nehmen, putzen und zusammenbauen und siehe da, die Uhr läuft.